«so öppis wie d wahrheit» von Olga Lakritz
















Ein linker Aktivist kommt ums Leben. Sein Umfeld verdächtigt die Polizei, es kommt zu Demonstrationen und Unruhen, mittendrin: die Partnerin des Aktivisten. Der Tod ihres Freundes wirft die Ich-Erzählerin aus der Bahn, sie zieht sich zurück, ihre Erinnerungen verwischen immer mehr und sie muss sich jeden Tag aufs Neue aus ihren Einzelteilen zusammensetzen. Sie lässt ihre Freundinnen und Gefährten, die Schwester des Aktivisten, die Polizei, selbst ihre Therapeutin im Ungewissen, ob und was sie vom Geschehen mitbekommen hat.
«so öppis wie d wahrheit» ist dabei nicht nur ein bewegender Bericht über Polizeigewalt, linke Milieus und das Anderssein, sondern genauso über die Suche nach einer besseren Gesellschaft, die Ambivalenz von Beziehungen und die Schwierigkeit, sich mit seinen eigenen Unzulänglichkeiten auseinanderzusetzen. Wie Olga Lakritz in diesem Mundart-Roman auf überzeugende Art das Private mit dem Politischen verschränkt, ist grosse Erzählkunst.
ich wünsche mir mängisch, du hettisch meh spure uf mir hinderlah,
wünsche mir, min körper wär so verwüeschtet, wie er sich afühlt.
d erinnerig a dich schmöckt nach schweiss. nach mim oder nach dim,
ich weiss es nüm.
Do | 23.10.25 | 19 Uhr | tickets |
von und mit Olga Lakritz
Moderation: Fatima Moumouni
in Mundart
Dauer: 60 Min.
Fotos: Nele Visschers
im Rahmen von «Zürich liest'25»
Bücher:
Olga Lakritz, «so öppis wie d wahrheit», edition spoken script 53, Der gesunde Menschenversand 2025
Olga Lakritz, «Das Ampfermädchen», Geparden Verlag 2023