Kaltlesung: Cydia — Monolog von David Hera








In einer Nervenheilanstalt erkennt der Patient Walter die Zwecklosigkeit, die Dinge verstehen zu wollen. Und sich noch etwas darauf einzubilden. Er, der sein Leben lang meinte, die Welt durchschaut zu haben, muss auf diese Gewissheit verzichten. Und sieht sich gefangen in Wiederholungen. Einer Art ewiger Wiederkehr, aus der es kein rationales Entrinnen gibt.
In der Reihe Kaltlesungen lesen Schauspieler:innen des sogar theaters in Anwesenheit der Autor:innen einen neuen Text vor. Dieser kann unfertig oder noch im Entstehen begriffen sein. Anschliessend diskutieren die Lesenden und das Publikum über das Gehörte. Die Autor:innen erhalten so ein Feedback, welches in die Weiterarbeit am Text einfliessen kann.
Ich weiss nur noch, wie mein Zimmernachbar auf einmal verstummte, weil ich auf irgendetwas geantwortet hatte, was er gesagt hatte, und jetzt war auf einmal die Stimmung angespannt, ich weiss gar nicht wieso. Es ist seltsam, nicht zu wissen. Und weil ich nichts weiss, stell ich mir etwas vor.
David Hera wurde 1974 in Stans, NW geboren. Er absolvierte die Matura in Mount St. Michael, Rosscarbery, Irland (1995). Er studierte Anglistik, Germanistik und Philosophie und bersuchte 1997/98 das Lee Strasberg Theater Institute New York. 1999 veröffentlichte er seine Kurzgeschichtensammlung «nebeLateM sterN und sTaub» bei edition fischer, Frankfurt. Er realisierte Videoarbeiten am Schauspielhaus Zürich (2002 – 2005), Theaterregien z.T. eigener Stücke (u.a. Schauspielhaus Zürich, Theater Gessnerallee Zürich, Theater Roxy Basel, Klub Helsinki Zürich) und Kurzfilme. 2002 erhielt er den Drehbuchförderpreis für «Indian in the Alps» am Filmfestival Locarno. «Cydia – Psychonautik im Phase Space» ist sein erstes Stück seit langem.
| Mo | 10.11.25 | 19 Uhr |
Anmeldung unter info@sogar.ch
es liest Ingo Ospelt
Text: David Hera
Moderation: Ursina Greuel
In Hochdeutsch
Dauer: 80 Min.
Foto: Stephan Frigg
Der Eintritt ist frei, es gibt eine Kollekte.