«Hiob» von Joseph Roth
Erzähltheater mit Jaap Achterberg
Im galizischen Stetl Zuchnow lebt der mausarme Lehrer Mendel Singer mit seiner Familie. Er ist «fromm, gottesfürchtig und gewöhnlich, ein ganz alltäglicher Jude». Doch wie einst den biblischen Hiob, gefällt es Gott, Mendel zu versuchen. Sein ältester Sohn wird Soldat im Heer des Zaren, sein zweiter flieht nach Amerika, die Tochter lässt sich mit Kosaken ein, und sein gerade Geborenes kommt angeblich unheilbar krank auf die Welt. In der Hoffnung auf ein besseres Leben mit Frau und Tochter nach New York ausgewandert, erleidet Mendel weitere Schicksalsschläge. Und dann wird ihm ein Wunder zuteil.
Joseph Roth (1894-1939) schrieb sein Meisterwerk «Hiob» 1930, als er selbst Wunder bitter nötig gehabt hätte. Für seine schizophrene Frau begann eine Odyssee durch verschiedene Sanatorien, bevor sie 1940 im Rahmen der «Vernichtung unwerten Lebens» ermordet wurde. Da war Roth selber schon ein Jahr tot, gestorben in einem Pariser Armenspital. Er hatte sich aus Verzweiflung über den Gang der Welt und sein Exil-Elend zu Tode gesoffen.
Gott ist grausam. Je mehr man ihm gehorcht, desto strenger geht er mit uns um!
Do | 29.10.20 | 19 Uhr | premiere | |
Sa | 31.10.20 | 17 Uhr | ||
So | 01.11.20 | 17 Uhr |
mit Jaap Achterberg (Schauspiel) und Franco Mettler (Klarinette)
Regie: Klaus Henner Russius
Produktion: Achterberg & ThiK Theater im Kornhaus Baden
Gastspiel
Dauer: 75 Min.
Fotos: Simon Egli